Goldemailanhänger im Renaissancestil nach einem spanischen Pilgenanhänger des frühen 17. Jh.
basiert auf einem Aquarell, das zu einem Konvolut von Goldschmiedeentwürfen gehört, die sich in der Bibliothek des Victoria & Albert Museums befinden (E. 4843-1919).
Ihr Fund hatte die deutsche Kunsthistorikerin Miriam Krautwurst auf die Spur des Aachener Goldschmieds und Chefrestaurators des dortigen Domschatzes, Reinhold Vasters gebracht.
Dieser hatte, gemeinsam mit dem Pariser Goldschmied Alfred Andre, in der zweiten Hälfte des 19. Jh. täuschend echte Nachschöpfungen historischer Goldschmiedearbeiten gefertigt, die als Renaissance-Schmuck in berühmte Sammlungen gelangten.
In Ihrer Dissertation über Vasters behandelt die Kunsthistorikerin den Typus „supportativer Anhänger in Form eines Hundes auf einem Füllhorn" (A13) in einem extra Kapitel. Sie führt als Vorbild für seinen Entwurf einen Votivanhänger aus dem Llibres de Passanties (1603), dem Musterbuch der Goldschmiedegilde in Barcelona an und verweist auf drei bekannte Realisationen seines Londoner Entwurfs, der auch zwei alternative Varianten der Abschlussrosette zeigt. Zwei der genannten Ausführungen wurden 1893 in der Nachlassversteigerung der Sammlung Frederic Spitzer in Paris angeboten.
Siehe Krautwurst, Reinhold Vasters ein niederrheinischer Goldschmied des 19. Jh. in der Tradition Alter Meister, Sein Zeichnungskonvolut im Victoria und Albert Museum London, Trier 2003, S. 144 f, A13.
Schätzpreis 2020 € 8 000 - 10 000
https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Vasters